Gerade habe ich wieder einmal in einem Newsletter gelesen, wie die Autorin dessen über ihre eigenen gesunden Gewohnheiten (Healthy Habits) geschrieben hat. Das Ganze hat sie aber so übermittelt, als ob sie mir als Leserin unbedingt empfehlen würde, IHRE gesunden Gewohnheiten zu übernehmen, denn dann geht es mir sicher genauso gut wie ihr. Und genau hier liegt der Fehler – denn nur, weil einer Person bestimmte gesunde Gewohnheiten richtig gut tun (und vielleicht sogar auch relativ leicht einhaltbar sind), heißt das noch lange nicht, dass diese erstens auch anderen genauso gut tun und zweitens für andere genauso leicht einhaltbar sind.

Deshalb schreibe ich diesen Beitrag für dich, damit du lernst, wie du für dich gesunde Gewohnheiten finden kannst und diese mit Methoden des Mentaltrainings auch wirklich einhalten kannst. Versprich mir dabei aber bitte, dass du niemals einfach blind die Empfehlungen anderer übernimmst, sondern diese immer mit deinem eigenen Filter aus Erfahrungen, Wissen und Körpergefühl überprüfst.

Wichtige Info: Dieser Beitrag wurde mit viel Hingabe von Theresa Wolf für dich geschrieben. Wenn dir der Beitrag gefällt, kannst du unsere kostenlosen Ressourcen wie diesen Blog unterstützen, indem du den Beitrag mit deinen Freunden, Bekannten und Verwandten teilst sowie einen Kommentar ganz unten hinterlässt. Danke dir! 🧡

Was ist dein Ziel mit gesunden Gewohnheiten?

Bevor du irgendwelche gesunden Gewohnheiten für dich festlegst, ist es wichtig, dein Ziel zu hinterfragen. Oft bekomme ich im Rahmen der Mindful Movement-Ausbildung bzw. der Holistic Health-Ausbildung sehr generelle Fragen wie zum Beispiel „Was würdest du der Person XY bei einem Hohlkreuz raten?“.

Dabei ist es mir immer wichtig, dir bzw. unseren TeilnehmerInnen in den Ausbildungen zu zeigen, wie sie selbst auf die richtige Antwort kommen. Und dafür braucht es immer ein Ziel, d. h. du darfst dich fragen, warum du mehr gesunde Gewohnheiten in deinen Alltag integrieren möchtest. Bei der einen Person ist es vielleicht, um abzunehmen, bei der anderen Person, um im Trend zu sein, bei der nächsten Person, um Stress zu reduzieren.

Allein diese drei Beispiele zeigen, wie unterschiedlich die Ziele von Menschen sein können und es wäre wirklich fatal (bzw. einfach sehr uneffektiv und dadurch frustrierend), diesen drei Personen die exakt gleichen gesunden Gewohnheiten aufzudrücken. Daher ist im ersten Schritt immer wichtig (und das machen übrigens auch unsere Holistic Health Coaches immer in einem Erstgespräch mit dir), dass du dein Ziel definierst.

Schreib daher gerne jetzt gleich für dich auf, warum du gesunde Gewohnheiten für dich integrieren möchtest.

Den Status Quo definieren

Wenn wir schon dabei sind, das Ganze mit Struktur anzugehen, sodass dein Einsatz dir auch wirklich etwas bringt, dann brauchen wir, bevor wir so richtig beginnen, deinen Status Quo. Dabei geht es darum, zu identifizieren, was du bisher schon an gesunden Gewohnheiten integrieren konntest, ob du aktuell welche für dich festmachen kannst oder ob du quasi ganz neu anfängst. Und im zweiten Schritt ist es wichtig, deine aktuellen Ressourcen inklusive deiner eigenen Motivation, wirklich etwas zu verändern, zu hinterfragen.

Daher darfst du dir im nächsten Schritt folgende Fragen stellen:

  • Sind gesunde Gewohnheiten etwas Neues für dich?
  • Welche gesunden Gewohnheiten hast du für dich schon erfolgreich integrieren können?
  • Welche ungesunden Gewohnheiten würdest du gerne durch gesündere ersetzen?
  • Was hat dir in der Vergangenheit dabei geholfen, an neuen Gewohnheiten dranzubleiben?
  • Was könnte dir in den Weg kommen, wenn du in den nächsten Wochen deine persönlichen gesunden Gewohnheiten einführst?
  • Wie sehr möchtest du etwas ändern und wie motiviert bist du daher, in den nächsten Wochen Energie für diese Veränderungen aufzubringen (von 1 [wenig] bis 100 [sehr]).

Wie du mit Methoden aus dem Mentaltraining deine gesunden Gewohnheiten nachhaltig integrieren kannst

Jetzt geht es darum, herauszufinden, welche gesunden Gewohnheiten zu deinem persönlichen Ziel passen. Aber nicht nur das: Es geht auch darum, solche Gewohnheiten für dich zu finden, die sich in deinen individuellen Alltag integrieren lassen und nicht völlig unrealistisch in der Einhaltung sind (wie z. B. als berufstätige Person dreimal am Tag selbst warm zu kochen – bzw. Chapeau an alle, die das schaffen 😅). Folgende Schritte, die machbar und effektiv sind, würde ich dir empfehlen, um zu deinen gesunden Gewohnheiten zu kommen!

Schritt 1: Deine Glaubenssätze hinterfragen

Wir Menschen sagen uns täglich viele Dinge – und das, was wir uns täglich vorsagen, das glauben wir auch. Daher nennt man unsere Gedanken im Kopf auch Glaubenssätze. Ein Beispiel dazu: Indem wir uns sagen „Ich habe so viel Stress“ und dadurch, dass unser Körper das direkt glaubt, empfinden wir auch schnell Symptome wie Herzrasen, Enge in der Brust etc. Würdest du dir in einem vollkommen entspannten Zustand genauso sagen „Ich habe Stress“, führt das zu der gleichen Reaktion.

Warum also nicht umdrehen und die Kraft der Glaubenssätze für uns nutzen?

Statt dir „Ich habe Stress“ in vielleicht sogar recht entspannten Situation immer wieder vorzusagen, kannst du dir täglich oder sogar in wirklich stressigen Situation immer wieder vorsagen „Es ist alles entspannt“ – und du wirst sofort merken, wie du durchatmest und sich dein Körper entspannt, was dann in „stressigen“ Zeiten zu weniger statt zu mehr Stress führt.

Die Kraft unserer Gedanken lernst du übrigens auch im Rahmen unserer Holistic Health-Ausbildung im Modul “Mentaltraining” besser kennen. Du kannst diese aber in vereinfachter Form auch hier anwenden.

Wahrscheinlich kommt bei dir, wenn du an die alten Gewohnheiten, die du ändern möchtest, oder an neue Gewohnheiten denkst, direkt ein Gedanke auf wie „Das wird mühsam“, „Das wird richtig schwer“ oder „Das schaffe ich nicht“. Und glaubst du, hat jemals ein Spitzensportler vor dem Wettkampf diese Sätze zu sich selbst gesagt (obwohl er gewinnen wollte)? Wahrscheinlich nicht.
Stattdessen wissen Spitzensportler genauestens Bescheid, wie sie mit sich reden müssen, damit sie gewinnen bzw. top motiviert sind und ihre Bestleistung erzielen können.

Und genau das kannst du jetzt auch probieren. Anstatt dir negative Glaubenssätze “aufzubrummen”, versuch, diese bewusst durch positive zu ersetzen wie zum Beispiel „Yes! Das wird richtig gut“, „Es darf so einfach sein“ oder „Ich schaffe das garantiert“.

Mit Mentaltraining gesunde Gewohnheiten integrieren - bei der Holistic Health Ausbildung

Schritt 2: Deinen Körper miteinbeziehen

Unser Körper ist ein wahres Wunderwerk, weshalb du deinen Körper in dein tägliches Tun einbeziehen darfst. Das Tolle ist nämlich, dass wir dabei immer sofort Feedback in Form von unserem „Körpergefühl“ bekommen, sprich der Körper reagiert auf etwas. Das kann sich mit Kribbeln im Bauch, Herzklopfen, Enge in der Brust, Schwindel u.v.m. zeigen. Wenn du daher an mögliche gesunde Gewohnheiten denkst, die dich zu deinem Ziel führen können, weiß dein Körper meistens schon die Antwort.

Dafür schließe gerne einmal deine Augen und stell dir dein Ziel vor, das du anhand deiner gesunden Gewohnheiten erreichen möchtest. Was kommen dir da für Bilder in den Kopf und wie fühlst du dich genau? Stell dir vor, wie dein Leben sich verändert hat, wenn du jetzt schon dieses Ziel erreicht hättest.

Und wenn du dieses Bild konkret vor dir hast, dann frag deinen Körper einfach mal, welche Gewohnheiten dich dorthin führen? Spür in Ruhe in dich hinein und befrag die Weisheit deines Körpers, was für dich genau richtig ist.

Videoanleitung Energielevel-Methode

Schritt 3: Langsam loslegen, damit es wirklich wirkt

Aus meiner Erfahrung (und das sagt auch die Motivationspsychologie) bleiben wir dann an Zielen dran, wenn wir uns mit kleinen Schritten auf den Weg machen – und dabei jeden noch so kleinen Schritt richtig feiern. Ich weiß, dass einem das wirklich schwerfallen kann, vor allem, wenn man wie ich ein ungeduldiger Mensch ist. Doch nicht gleich den Marathon laufen zu wollen, sondern einmal mit 5 km anzufangen, ist meiner Meinung nach der Schlüssel zum Erreichen von Zielen.

Wichtig dabei ist, sich selbst auch jedes Mal zu loben, wenn man einen neuen kleinen Schritt gegangen ist, was wiederum dazu führt, dass wir plötzlich extrem viele Gründe haben, uns selbst zu feiern und gut gelaunt zu sein. Dadurch, dass wir während des Prozesses den Fokus auf das Positive anstatt auf Negatives legen und uns darüber freuen, was wir gerade alles schaffen, sind wir prinzipiell gut drauf.

Schreib dir außerdem deine erste neue Gewohnheit, die dich garantiert näher zu deinem übergeordneten Ziel führen wird, auf ein Blatt Papier und platzier es gut sichtbar in deiner Wohnung (am besten mit einem Smiley darunter). Jedes Mal, wenn du es siehst, schließe für dich kurz die Augen und hol dir dein Bild von vorhin wieder ins Gedächtnis – dann wirst du oft genug daran erinnert, warum du das Ganze eigentlich machst und bleibst dadurch motiviert.

Wenn du dich prinzipiell für das Erreichen von Zielen aus der psychologischen Perspektive interessierst, findest du im Modul “Positive Psychologie” unserer Holistic Health-Ausbildung noch sehr viele Infos, wie wir zum Beispiel mit Hürden am Weg zum Ziel umgehen können.

Theresa Wolf - Körpergut Gründerin und Dozentin

Autorin dieses Beitrags: Theresa Wolf

Theresa Wolf ist Gründerin von Körpergut sowie Psychologin und Sportwissenschafterin. Ihre Mission ist es Menschen wie dich dazu zu motivieren gesünder zu leben und dadurch selbstbestimmt glücklich zu werden. Am liebsten ist sie am Spazieren in der Natur oder im Wasser.