Pflanzen haben Superkräfte, die positiv auf unser Wohlbefinden wirken und Einfluss auf unsere Stimmung haben. Als ätherische Öle stärken sie Körper und Seele und sind in ihrer Anwendung äußerst vielseitig. Bei einem ätherischen Öl handelt es sich um ein leichtes, flüchtiges, nicht fettiges Öl, das den reinen Duft und die Inhaltsstoffe der Pflanze enthält, aus der es gewonnen und extrahiert wurde. Ätherische Öle werden schon seit Jahrtausenden durch physikalische Verfahren aus Pflanzenmaterial gewonnen. Sie wirken über ihren Duft unmittelbar auf das Gehirn und beeinflussen eine Vielzahl von psychischen, emotionalen und physischen Steuerungsmechanismen, derer wir uns häufig gar nicht bewusst sind.

Wir haben die überaus sympathische und ärztlich geprüfte Aromafachberaterin Stephanie Rank zum Interview gebeten, in dem sie uns erzählt wie man ätherische Öle für sich nützen kann.

Welchen Einfluss haben ätherische Öle auf den Menschen?

Ätherische Öle wirken auf den gesamten Menschen – auf Körper, Geist und Seele. Und sie sind zu 100% reine Naturkraft. Das ist es auch, was mich daran so fasziniert, dass in einer kleinen Flasche Öl so viel Kraft und Energie steckt, die sofort spürbar ist. Allein wenn du eine Flasche aufmachst und daran riechst, tut sich schon etwas in dir.

Ich wähle meine Öle die ich untertags verwende, also wenn ich nicht spezifisch für ein bestimmtes Thema etwas brauche, ganz intuitiv aus. Manchmal wird es sehr blumig, verspielt, dann wieder erfrischend, zitronig und an manchen Tage brauche ich die frische Waldluft. So habe ich den ganzen Tag meinen persönlichen Lieblingsduft bei mir.

Wie verwendet man ätherische Öle am besten?

Wichtig ist, wirklich hochwertige Öle zu nehmen und hier nicht auf billige, mindere Qualität zurückzugreifen und sich dann auch mit der Wirkung der Öle auseinanderzusetzen. Denn weniger ist wie so oft mehr. Die schnellste und einfachste Anwendung ist riechen. Flasche auf und schnuppern. Oder einen Tropfen in die Handflächen geben, verreiben, einatmen und genießen.

Bei der äußerlichen Anwendung am Körper empfehle ich lieber mit einer kleinen Dosis zu beginnen und testen, wie der Körper reagiert. Meist reichen schon 1 – 2 Tropfen. Zusätzlich empfiehlt es sich, die Öle verdünnt mit einem Trägeröl, wie etwa Kokosöl oder Mandelöl auf die Haut aufzutragen. Ich mische mir sehr gern meine Öle in eine neutrale Body Lotion und habe so jeden Tag meinen ganz persönlichen Lieblingsduft bei mir.

Sehr bewährt hat es sich, Öle direkt auf die Fußsohlen zu geben. Hier ist die Haut meist weniger empfindlich und man erreicht direkt die Fußreflexzonen. Und falls ein Öl eine tolle Wirkung hat, aber der Geruch doch etwas streng ist, die Füße sind weit weg von der Nase. Eine sehr gute und sanfte Anwendung ist die Öle aromatisch, mittels eines Diffusers zu vernebeln, als Raumbeduftung. Oder sich selber einen Raumspray mischen.

Ich mische mir auch sehr gern mein eigenes Putzmittel, Wasser, Essig und ätherisches Öl in eine Sprühflasche und fertig. Auch in der Küche können Öle zur Anwendung kommen, hier ist es, wie schon erwähnt, besonders wichtig, dass du eine hochwertige Qualität verwendest. Du siehst, die Anwendungen sind unzählig und sehr vielfältig. Einfach ausprobieren, experimentieren und Freude daran haben.

Ätherische Öle

Wie kann ich ätherische Öle in meine Yogapraxis mit einfließen lassen?

Im Grunde genommen so wie schon vorher beschrieben. Öle können die Yogapraxis wunderbar unterstützen. Für meine Einheiten die ich unterrichte habe ich fast immer den Diffuser für ein angenehmes Raumklima laufen. Im Sommer gern erfrischende Düfte wie Pfefferminz, Eukalyptus oder etwas zitroniges, oder eine Mischung aus alle dem. Im Winter darf es dann etwas erdenderes, warmes sein. Atemübungen unterstütze ich gerne mit Ölen zum freieren Atmen wie Pfefferminz oder Eukalyptus. Für die Anfangs- und Endentspannung sind Öle, die die Entspannung fördern wie Lavendel, Sandelholz, holzige Düfte (Vetiver, Zedernholz, Sandelholz, ….) wunderbar.

Welche ätherischen Öle sollte ich zuhause haben?

Da fällt die Auswahl echt schwer, denn jedes Öl hat so wunderbare Eigenschaften. Aber ein paar Universalöle sind immer sehr empfehlenswert.

Lavendel – Das ist wohl eines der bekanntesten Öle. Wunderbar wenn es rund herum stressig ist, oder du dich unruhig, ängstlich fühlst. Da ist Lavendel eine gute Wahl zum Beruhigen. Ich persönlich schätze auch sehr die hautpflegende Wirkung.

Pfefferminz – hat eine herrliche kühlende Wirkung. Ich finde es sehr angenehm bei Kopfschmerzen oder auch Spannung im Kopf-Nackenbereich, mir das Öl auf die Schläfen oder auf den Nacken aufzutragen. Oder auch wenn das Essen doch etwas üppiger geworden ist, mir Pfefferminz auf den Bauch aufzutragen.

Zitrusöle – mit ihrem leichten, erfrischenden Duft sorgen sie einfach für gute Stimmung und machen ein total angenehmes, klares Raumklima. Ideal für den Diffuser. Zitronenöl ist auch ein Geheimtipp bei Kleberresten, z.B. bei einem Pflaster oder den Etiketten auf einem Glas. Einfach 1 – 2 Tropfen auf einen Wattebausch und dann abreiben.

Weihrauch – zusammen mit Pfefferminze finde ich es total angenehm bei Kopfschmerzen und anderen Verspannungen. Aber das ist nur eine der unzähligen Anwendungsmöglichkeiten. Generell hat Weihrauch eine sehr pflegende, ausgleichende Wirkung auf die Haut und auch auf die Emotionen.

Nadelöle – also alle Öle die aus Nadelbäumen hergestellt werden. Wenn wir schon nicht täglich in den Wald gehen können (was oftmals in der Stadt nicht möglich ist) dann holen wir uns so den Wald zu uns nach Hause.

Welche ätherischen Öle kannst du für den Sommer empfehlen?

Wie schon vorhin erwähnt, jedes Öl hat so wunderbare Eigenschaften. Aber auch für den Sommer sind ein paar der bereits oben erwähnten Öle ideal.

Pfefferminz – Ich liebe es Pfefferminz auf meine Kopfhaut einzumassieren. Zum Beispiel direkt nach dem Haarewaschen oder unter meinem Helm bevor ich mit meiner Vespa los starte, das kühlt so herrlich.

Zypresse – Wenn nach einem langen Tag die Beine etwas schwer und müde sind gebe ich mir gern eine Mischung aus Pfefferminz und Zypresse darauf. Das kühlt und belebt gleichzeitig.

Citronella & Lemongrass – Den Duft kennen die meisten, sehr zitronig und sehr erfrischend. Im Diffuser machen sie ein frisches, spritziges Raumklima und so ganz nebenbei sind Mücken von dem Duft auch wenig begeistert.

Lavendel – Eines der Universalöle. Ob zur Beruhigung und Entspannung oder nach einem Mückenstich, Lavendel kommt fast immer zum Einsatz.

Teebaum – Ebenso für mich ein Öl, das ich fast täglich in Gebrauch habe. In Kombination mit Lavendel hat es sich für mich sehr nach Mückenstichen bewährt, um den Juckreiz zu lindern. Ich liebe auch die pflegende Wirkung auf die Nägel und die Haut.

Weihrauch – Weihrauch ist das nächste Universalöl. Einerseits hat es eine sehr beruhigende, erdende Wirkung andererseits hilft es mir, klarer und fokussierter zu arbeiten. Gerade im Sommer schätze ich auch sehr die beruhigende Wirkung auf meine Haut.

Wichtig, bitte keine Zitrusöle direkt auf der Haut verwenden, wenn du nachher in die Sonne gehst. Auch wenn sie noch so gut und sommerlich riechen, da sie photosensitiv sind und Hautreizungen verursachen können, lieber weglassen.

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